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Kommentar zur Türkei: Erdogan verhebt sich an Twitter

Kommentar zur Türkei

Erdogan verhebt sich an Twitter

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    Die türkische Regierung um Recep Tayyip Erdogan hat Twitter verbieten lassen.
    Die türkische Regierung um Recep Tayyip Erdogan hat Twitter verbieten lassen. Foto: Ozan Kose, afp

    Die Kommunikation im Internet mag oft banal sein. Manchmal ist sie aber auch revolutionär. Der Arabische Frühling in Tunesien und Ägypten wäre nicht denkbar gewesen ohne die konspirativen Absprachen über die sozialen Plattformen im weltweiten Netz.

    Nicht ohne Grund fürchten autoritäre Regime die Freiheit, die sich die Nutzer des Internets nehmen. China und der Iran kennen kein freies Netz – ganz zu schweigen von Nordkorea. Dass aber sogar die Türkei, die mit der EU über einen Beitritt verhandelt, jetzt plötzlich zu Mitteln greift, die man nur von Diktaturen kennt, ist mehr als befremdlich.

    Erdogan nimmt Twitter-Gerichtsurteile als Vorwand

    Als Vorwand dienten der Regierung Erdogan Gerichtsurteile, die sich auf Beschwerden von Twitter-Nutzern beziehen. Allerdings ist es schon ein seltsamer Zufall, dass just in der Zeit abgeschaltet wird, in der in den elektronischen Medien Korruptionsvorwürfe gegen den Regierungschef kursieren. Recep Tayyip Erdogan ist schwerer angeschlagen, als er zugibt, wenn er zu solchen Methoden greifen muss.

    Umso schöner ist es zu sehen, dass die Blockade nicht funktioniert. Und dass sich sogar Staatspräsident Abdullah Gül dem Diktat seines Parteifreundes widersetzt. In der Türkei hat die Erdogan-Dämmerung längst begonnen.

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