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Kommentar: Wehrpflicht hilft nicht gegen rechtsradikale Umtriebe

Kommentar

Wehrpflicht hilft nicht gegen rechtsradikale Umtriebe

Michael Pohl
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    Eva Högl (SPD), die neue Wehrbeauftragte des Bundestages.
    Eva Högl (SPD), die neue Wehrbeauftragte des Bundestages. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Dass ausgerechnet die Vorzeigeeinheit der Bundeswehr, das „Kommando Spezialkräfte“ als militärische Variante der GSG9, unter Verdacht steht, massiv von rechtsextremen Soldaten unterwandert zu sein, erschüttert die Truppe völlig zurecht als Skandal. Weil die Einheit besonders geheim agiert, müssen die Vorgänge und vor allem deren Ursachen nun besonders offen aufgeklärt werden.

    Die Forderung vernebelt die Frage nach der Schuld

    Dass der neuen Wehrbeauftragten des Bundestags Eva Högl dazu nichts Besseres einfällt, als eine Sommerloch-Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht aufzuwärmen, ist beschämend. Die Forderung der SPD-Politikerin lenkt nur von den tatsächlichen Problemen bei der KSK ab.

    Selbst wenn es noch Wehrpflichtige gäbe, käme die Einheit nie mit ihnen in Kontakt. Zugleich vernebelt die Forderung Högls die Frage nach der politischen Verantwortung dafür, dass die Skandale bei der KSK seit Jahren nicht abreißen. Am bedenklichsten wirkt aber, dass ausgerechnet die Wehrbeauftragte über 99 Prozent der Truppe ein generelles Misstrauen bekundet. Denn „Bürger in Uniform“ gibt es längst auch ohne das vermeintliche Allheilmittel Wehrpflicht.

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