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Kommentar: Verhaftete deutsche Journalistin: In Erdogans Türkei herrscht Willkür

Kommentar

Verhaftete deutsche Journalistin: In Erdogans Türkei herrscht Willkür

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    Mesale Tolu und ihr Sohn Serkan lebten gemeinsam in einer Wohnung in Istanbul – bis diese von der Polizei gestürmt worden ist. Tolus Mann wurde ebenfalls bereits festgenommen.
    Mesale Tolu und ihr Sohn Serkan lebten gemeinsam in einer Wohnung in Istanbul – bis diese von der Polizei gestürmt worden ist. Tolus Mann wurde ebenfalls bereits festgenommen. Foto: Sammlung: Tolu

    Nahezu jeden Tag kommen Nachrichten aus der Türkei, dass wieder hunderte, ja tausende angebliche Sympathisanten der Verschwörer des gescheiterten Juli-Putsches festgenommen wurden. Der Ausnahmezustand erlaubt es, sie monatelang ohne Urteil festzuhalten. Oft wissen sie nicht einmal, was ihnen zur Last gelegt wird. Beweise werden nicht offengelegt – weil es sie wahrscheinlich gar nicht gibt. Diese Praktiken sprechen jedem Rechtsstaat Hohn.

    Wenn Frauen oder Männer mit deutschem Pass beschuldigt werden, weckt dies hierzulande zu Recht ein besonderes Mitgefühl. Für den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel gibt es immer wieder Sympathiekundgebungen. Das hätte auch dessen Ulmer Kollegin Mesale Tolu verdient. Sie ist Deutsche und hätte von Erdogans Schergen niemals heimlich eingesperrt werden dürfen. Der Fall muss jetzt auf höchster politischer Ebene verhandelt werden: Einen solchen Bruch internationalen Rechts darf die Bundesregierung Erdogan nicht durchgehen lassen.

    Schlimm genug, dass unter dessen Willkür zigtausende Türken zu leiden haben, für die sich ausländische Regierungen nicht in gleichem Maße starkmachen können.

    Lesen Sie hier die ganze Geschichte von Mesale Tolu:

    Journalistin aus Ulm wird in der Türkei verhaftet

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