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Kommentar: Verbrecher statt Ortskräfte: Keine Zeit mehr für Kontrollen

Kommentar

Verbrecher statt Ortskräfte: Keine Zeit mehr für Kontrollen

Margit Hufnagel
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    Viele verzweifelte Menschen versuchten am Flughafen in Kabul auszureisen, einen Platz in einem Flugzeug zu ergattern.
    Viele verzweifelte Menschen versuchten am Flughafen in Kabul auszureisen, einen Platz in einem Flugzeug zu ergattern. Foto: dpa

    Wer mit Bundesinnenminister Seehofer spricht, der erlebt einen Politiker, der erkennbar das Soziale der CSU betont. Doch im Umgang mit Flüchtlingen fehlt ihm diese Empathie. Das zeigt sich abermals am Beispiel Afghanistans. Unter den Evakuierten sind auch Straftäter. „Türen auf, lasst sie kommen“, habe es geheißen, sagt der Minister und schiebt damit jenen die Verantwortung zu, die sich für rasche Hilfe ausgesprochen hatten.

    Doch das Gegenteil ist der Fall: Weil die Bundesregierung und auch das Innenministerium über Monate hinweg die Vorkommnisse in Afghanistan schlicht ignoriert hatten und damit einen verhängnisvollen Fehler begangen haben, konnte es erst zum Chaos am Flughafen von Kabul kommen.

    Tausende Ortskräfte harren unterdessen in Afghanistan aus

    Schnell musste es bei der Evakuierung gehen, für Kontrolle blieb keine Zeit. Hätte sich Deutschland seiner Verantwortung gestellt und mit dem Abzug auch die Evakuierung geplant, müsste heute nicht mühsam um das Vertrauen der Bevölkerung in die Flüchtlingsaufnahme gerungen werden. Viel tragischer ist, dass noch immer tausende Ortskräfte in Afghanistan ausharren und nur darauf hoffen können, dass sie nicht vergessen werden.

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