Streit über den Sinn oder Unsinn von Grippe-Impfungen gibt es jedes Jahr. Er ist regelmäßig heftig, die Lager zeigen sich tief gespalten. In Verbindung mit dem Coronavirus sind die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern aber tiefer denn je.
Die Impf-Diskussion hat sich leider der Auseinandersetzung über die richtigen Corona-Gegenmaßnahmen angeglichen: Kaum einer hört dem anderen noch zu. Es wird nicht debattiert, es werden keine Argumente der anderen Seite zugelassen. Es wird meist nur noch draufgehauen. Eine Strategie im Kampf gegen das Corona- wie das Grippevirus ließe sich jedoch effektiver entwickeln, wenn der Ton gemäßigter wäre.
Impf-Debatte: Die Politik ist in der Verantwortung
In der Impf-Debatte müssen dringend Leitplanken eingezogen werden. Der Politik kommt dabei nicht die entscheidende, aber eine wichtige Rolle zu. Sie muss sich auf eine einheitliche Linie verständigen und diese mit guten Argumenten absichern. Eines dieser Argumente könnte sein: Derzeit muss verhindert werden, was verhindert werden kann, damit unser Gesundheitssystem nicht an die Wand fährt. Corona können wir noch nicht verhindern, weil es dagegen keinen Impfstoff gibt. Gegen die Grippe hingegen schon. Auch Impf-Gegner sollten damit leben können, denn gezwungen wird keiner.
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