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Kommentar: Trump verwechselt Diplomatie mit einer Partie Poker

Kommentar

Trump verwechselt Diplomatie mit einer Partie Poker

Simon Kaminski
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    Am 8. Mai hatte Donald Trump den Ausstieg aus dem Iran-Deal besiegelt.
    Am 8. Mai hatte Donald Trump den Ausstieg aus dem Iran-Deal besiegelt. Foto: Ting Shen/XinHua Xinhua, dpa

    Donald Trump tut es wieder. Wie schon im Falle Nordkoreas verwechselt der US-Präsident Diplomatie mit einer Partie Poker in einem verrauchten Hinterzimmer. Bluffen, poltern, tricksen. Alles dabei. Erst wird der Iran als das Böse schlechthin attackiert, dann wird ein Treffen auf höchster Ebene in Aussicht gestellt. Jetzt werden Sanktionen scharf gestellt, die ganz offen zum Ziel haben, das Land zu destabilisieren, ja letztlich die Führung zu stürzen.

    Ist durch Chaos im Iran etwas gewonnen?

    In Teheran sind Schlüsselpositionen nach wie vor von religiösen Hardlinern besetzt. Gleichzeitig verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage rasant. Der Zorn der Demonstranten richtet sich nicht nur gegen US-Sanktionen, sondern auch gegen die eigene Regierung. Doch Trump sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass die iranische Bevölkerung in ihm einen Retter sieht.

    Es ist richtig, dass der Westen der destruktiven Rolle, die Teheran in Syrien und anderswo spielt, etwas entgegensetzt. Doch die Frage ist, was gewonnen wäre, wenn der Iran im Chaos versinkt. Trumps Wette darauf, dass die Menschen die Herrschaft der Mullahs abschütteln, ist riskant. Nicht zuletzt auch für die iranische Bevölkerung.

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