Schon wieder ein brutales Terrorattentat mit islamistischem Hintergrund. Wieder ging ein junger Mann mit einem großen Messer auf seine Opfer los, „Allahu Akbar“ brüllend. Und erneut ist es in Frankreich passiert, zum dritten Mal in nur wenigen Wochen. Diesmal war Nizza der Tatort – die Stadt, in der ein Mann 2016 am Nationalfeiertag mit einem Lastwagen über die Strandpromenade raste, 86 Menschen tötete und 458 verletzte.
Die Angst vor unvorhersehbaren Terrormorden ist damit endgültig zurück. Seit 2015 sind insgesamt 270 Menschen bei islamistisch motivierten Anschlägen ermordet worden. Gerade erst hatte Präsident Emmanuel Macron bei der Trauerfeier für den enthaupteten Lehrer Samuel Paty, der im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte, versichert, man werde nicht zurückweichen, nicht zentrale Werte verleugnen.
Terror in Nizza: Was tun gegen die haltlose Gewalt?
Die Proteste in arabischen Ländern und Beleidigungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nahm er in Kauf. Der hatte den Kampf gegen blindwütigen Islamismus mit einem „Kreuzzug gegen die Muslime“ verwechselt. Die Kontroverse rief wohl einen neuen Mörder auf den Plan.
Was tun gegen die haltlose Gewalt dieser meist seit Jahren im Land lebenden oder dort aufgewachsenen jungen Männer, deren Radikalisierung den Behörden entgangen war? Gerade verschärfte der Staat sein Arsenal an Maßnahmen zur Terrorbekämpfung und Radikalisierung im Internet. Er muss diesen Weg weitergehen, darf Hassbotschaften und eine radikale Auslegung einer Religion nicht zulassen, in deren Namen Extremisten töten. Und beginnen muss dies bei der Erziehung zur Toleranz in der Schule – auch und gerade mit Blick auf Samuel Paty, der eben dies vormachte und so bitter dafür bezahlte.
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