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Kommentar: Tarifverhandlungen in Zeiten von Corona: Bitte keine Warnstreiks!

Kommentar

Tarifverhandlungen in Zeiten von Corona: Bitte keine Warnstreiks!

Rudi Wais
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    Krankenpfleger sind die Helden der Corona-Krise. Wie andere Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst möchten sie gern mehr Gehalt. Doch Warnstreiks sind in Corona-Zeiten umstritten.
    Krankenpfleger sind die Helden der Corona-Krise. Wie andere Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst möchten sie gern mehr Gehalt. Doch Warnstreiks sind in Corona-Zeiten umstritten. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa

    Mit den geplanten Warnstreiks im Öffentlichen Dienst bewegt sich die Gewerkschaft Verdi auf einem schmalen Grat. So legitim sie zur Untermauerung ihrer Forderungen auch sein mögen - in einem Jahr, in dem Deutschland monatelang so gut wie still stand und noch immer Millionen von Beschäftigten kurzarbeiten, ist ein Arbeitskampf in Kindergärten oder Kliniken so überflüssig wie der berühmte Kropf.

    Warnstreiks in Kindergärten wären eine Provokation für Eltern

    Abgesehen davon, dass die Arbeitsplätze im Staatsdienst ohnehin sicherer sind als andere, fehlt den Verdi-Strategen offenbar auch das Fingerspitzengefühl für die Situation. Warnstreiks in Kindergärten, zum Beispiel, müssen viele Familien geradezu als Provokation empfinden – sie haben nach einem chaotischen halben Jahr nur darauf gewartet, dass die Kinderbetreuung wieder etwas planbarer wird.

    Sowohl der Gewerkschaft als auch den öffentlichen Arbeitgebern stünde in diesem außergewöhnlichen Jahr etwas mehr Demut gut zu Gesicht. Besondere Situationen erfordern auch eine besondere Kompromissbereitschaft. Bei der Bahn oder am Bau waren Tarifabschlüsse ohne Warnstreiks möglich. Warum nicht auch im Öffentlichen Dienst?

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