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Kommentar: Tarifabschluss: Mehr Geld für Pfleger wird zu Neid führen

Kommentar

Tarifabschluss: Mehr Geld für Pfleger wird zu Neid führen

Rudi Wais
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    Einigung in Potsdam: Ulrich Mädge (von links), OB der Stadt Lüneburg und Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Horst Seehofer, Verdi-Chef Frank Werneke und der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach.
    Einigung in Potsdam: Ulrich Mädge (von links), OB der Stadt Lüneburg und Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Horst Seehofer, Verdi-Chef Frank Werneke und der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Halb zog man sie, halb sanken sie hin. Mit dem Tarifabschluss für den Öffentlichen Dienst, den Gewerkschaften und Arbeitgeber jetzt ausgehandelt haben, können die 2,3 Millionen Beschäftigten gut leben. Ein Plus von bis zu 4,5 Prozent in den unteren Gehaltsgruppen, eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro für das laufende Jahr und spezielle Zulagen für den fordernden Dienst in der Pflege: Verglichen mit anderen Branchen steht der Öffentliche Dienst diesmal gut da.

    In der Metall- und Elektroindustrie zum Beispiel läuft der alte Tarifvertrag ohne jede Erhöhung einfach weiter – ein Tribut an die schwierige Lage in der Pandemie. Trotzdem werden die Unterhändler der Arbeitnehmer in den eigenen Reihen noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen.

    Hunderttausende von Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, bei der Müllabfuhr oder in den Job-Centern erhalten keine neuen Zulagen. Sie werden nun neidisch auf die Kollegen in Kliniken und Pflegeheimen schielen und ihrem Ärger vermutlich auch Luft machen. Diesen Konflikt aber müssen die Gewerkschaften aushalten. Anders wäre das Versprechen, die Pflegeberufe finanziell aufzuwerten, nicht einzulösen gewesen.

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