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Kommentar: So könnte der Staat die Produktion des Corona-Impfstoffs beschleunigen

Kommentar

So könnte der Staat die Produktion des Corona-Impfstoffs beschleunigen

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    Mehrere zehntausend Dosen der Firma Pfizer-Biontech werden in Deutschland an 27 Standorte geliefert.
    Mehrere zehntausend Dosen der Firma Pfizer-Biontech werden in Deutschland an 27 Standorte geliefert. Foto: Chris Jackson, dpa

    Die mit dem Corona-Impfstoff verknüpften Erwartungen sind riesig, die Wirklichkeit ist aber nüchtern am Ende dieses Seuchenjahres 2020. Mehrere zehntausend Dosen mit dem Serum sind in Deutschland ausgeliefert, die ersten Senioren in Pflegeheimen sowie ihre Krankenschwestern und Pfleger bekommen die rettende Spritze.

    Auch mit einem Impfstoff wird Corona nicht über Nacht verschwinden

    Das ist eine gute Nachricht, denn schneller wurde bisher kaum ein Mittel entwickelt, das eine Pandemie besiegen kann. Doch Corona wird nicht über Nacht verschwinden. Erst Mitte nächsten Jahres sollen alle, die hierzulande eine Impfung wollen, diese auch bekommen haben. Dass es ein langes halbes Jahr dauert, liegt an den begrenzten Produktionskapazitäten des Impfstoffes. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beklagt, dass die Herstellung zu langsam sei und hochgefahren werden müsse. Söder hat recht, doch für die Hersteller ist es das ökonomisch nicht unbedingt sinnvoll. Für sie ist es am besten, wenn sie ihre Fertigung an den Bestellungen der Regierungen ausrichten. Das ermöglicht die wirtschaftlichste Ausnutzung der Anlagen und schützt vor dem Aufbau von Überkapazitäten, die vielleicht in wenigen Monaten nutzlos herumstehen.

    Jeder Monat Lockdown kostet 10 Milliarden Euro - ein Bonus kann sich also rechnen

    Weil der Staat aber ein Interesse hat, dass mehr Impfstoff schneller zur Verfügung steht, könnte er den Pharmaunternehmen einen Tempo-Bonus zahlen. Jeder Monat, in dem Gaststätten, Hotels, Kinos und weite Teile des Handels geschlossen bleiben müssen, kosten den Finanzminister 10 Milliarden Euro. Diese hohe Summe muss er als Überbrückungshilfe aufbringen. Deshalb ist es auf alle Fälle eine Überlegung wert, den Herstellern einen Teil des Geldes zuzuschießen, um das öffentliche Leben früher wieder normalisieren zu können.

    Unter dem Strich dürfte sich das finanziell lohnen, ganz zu schweigen von vielen tausend verhinderten Ansteckungen. Bundesregierung und Ministerpräsidenten werden anders als im Frühjahr die Einschränkungen dieses Mal nur sehr zaghaft lockern. Zu einschneidend ist der verspielte Erfolg nach der ersten Infektionswelle. Ein wichtiger Gradmesser für die Bewertung der Corona-Lage wird die Zahl der Geimpften sein. Je rascher weiter Teile der Bevölkerung immunisiert sind, desto mehr Raum gibt es für die Rückkehr zu unserem alten Leben.

    Über alle Entwicklungen rund um das Coronavirus informieren wir Sie in unserem Live-Blog.

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