Das komplette Scheitern des Martin Schulz ist die unfassbare Geschichte eines Mannes, der zuerst überschätzt wurde und sich am Ende selbst überschätzt hat. Eines Getriebenen, der auf seiner Suche nach dem richtigen Kurs ein ums andere Mal falsch abgebogen ist und irgendwann keinen Ausweg mehr fand.
Dass er am Ende dieses atemberaubenden Jahres vor dem politischen Nichts steht, hat er vor allem sich selbst zuzuschreiben.
Schulz hat alles versucht, um seine Karriere zu retten
Schulz war seiner Aufgabe nicht gewachsen. Er fing an als einer, der sich nicht verbiegen lassen wollte. Und er endete als einer, dem die absurdesten Verrenkungen nicht zu peinlich waren, um seine eigene Karriere zu retten.
Selten hat ein Politiker innerhalb von so kurzer Zeit so oft das Gegenteil dessen getan, was er zuvor versprochen hatte. Schulz verschleuderte seine Glaubwürdigkeit, um sich mit letzter Kraft in sein letztes Ziel, das Außenministerium, zu schleppen.
Martin Schulz hat nicht allein Schuld am Absturz der SPD
Das Scheitern des SPD-Vorsitzenden ist aber auch eine tragische Geschichte. Die Schuld an einem derart historischen Absturz, wie ihn die SPD gerade erlebt, kann unmöglich ein Mann allein tragen. Doch jene Genossen, die Schulz am Anfang noch zu Füßen lagen, traten ihn am Ende mit Füßen. Sein Rückzug war die beste Entscheidung seit Monaten – auch für ihn selbst.
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