Als der russische Präsident Wladimir Putin am 11. August voller Stolz die Zulassung des Impfstoffs Sputnik V für sein Land verkündete, war die Skepsis im Westen, aber auch in Russland groß. Das hat sich gründlich geändert.
Es wäre abstrus, einen lebensrettenden Impfstoff abzublocken
Virologen haben dem Vakzin mehrfach bescheinigt, über ausgezeichnete Fähigkeiten zu verfügen. Jetzt kann es vielen EU-Staaten nicht schnell genug gehen, den Impfstoff in die Spritzen zu bekommen. In Deutschland preschte Bayern vor, jetzt will auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit Moskau direkt über den Ankauf der Dosen verhandeln.
Und das ist – eine reguläre europäische Prüfung vorausgesetzt – richtig so. Natürlich versucht der Kreml, den Erfolg seines Vakzins politisch auszuschlachten. Und natürlich ist Russland ein Staat, in dem Menschenrechte wenig gelten, wie der Fall Nawalny exemplarisch zeigt. EU und Berlin betonen immer wieder, dass die Gesprächskanäle mit Moskau unbedingt offenbleiben müssen. Umso abstruser wäre es, ausgerechnet einen Impfstoff aus Russland abzublocken, der Leben retten kann.
Über alle Entwicklungen rund um das Coronavirus informieren wir Sie auch immer in unserem Live-Blog.
Das könnte Sie auch interessieren:
- AstraZeneca gibts in Bayern bald nur noch beim Hausarzt
- Merkel will die Ministerpräsidenten in der Corona-Politik entmachten
- Lockdown-Regeln im Einzelhandel: Was hat wann geöffnet?