Ein Jahr nach dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist vieles noch nicht aufgearbeitet. Zum einen hat ein vielfaches Versagen der Sicherheitsbehörden den Anschlag erst möglich gemacht, was nun auch ein Untersuchungsausschuss des Bundestags klären soll.
Zum anderen waren der Staat und seine Organe im Umgang mit den Opfern überfordert. Der Abschlussbericht des Opferbeauftragten Kurt Beck listet eine ganze Reihe von Versäumnissen, Defiziten und bürokratischen Hürden auf.
Berliner Anschlag: Regierung und Behörden waren nicht vorbereitet
Regierung, Bundesbehörden und Landesämter waren auf ein derartiges Ereignis schlicht nicht vorbereitet, Opfer wurden von Pontius zu Pilatus geschickt, Behörden fühlten sich nicht zuständig und die gezahlten Entschädigungen, die ohnehin kein verlorenes Leben ersetzen können, liegen im internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld.
Kurt Beck hat dem anonymen Staat ein menschliches Gesicht gegeben und den Opfern die Gewissheit, dass sie nicht alleine kämpfen. Nun gilt es, die Konsequenzen aus seinem Bericht zu ziehen, die Abläufe zu verbessern und die Rechte der Betroffenen zu stärken. Damit die Opfer von Anschlägen nicht ein zweites Mal Opfer werden.
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