Was für ein Paukenschlag! Der Ausgang der Wahl kommt einem politischen Erdbeben gleich. Die Parteienlandschaft wurde in einem nie zuvor dagewesenen Ausmaß umgepflügt. Angela Merkel bleibt trotz schwerster Verluste Kanzlerin. Aber der Niedergang der großkoalitionären Volksparteien CDU/CSU und SPD geht einher mit dem Aufstieg der rechten AfD zur drittstärksten Partei.
Dies markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte der Republik. Erstmals schafft eine nationalistische, am äußeren rechten Rand des Spektrums angesiedelte, mit teils radikalen Abgeordneten bestückte Partei den Sprung in den Bundestag. Davon geht die Demokratie nicht unter. Das System ist gefestigt und die Mitte stark genug, um mit diesem Rechtsruck fertigzuwerden. Aber das Klima im Land wird noch giftiger, der Ton im Bundestag rauer werden – mitsamt dem Risiko, dass sich die gesellschaftliche Spaltung des Landes verfestigt.
Der Sieg der AfD und die krachende Niederlage von CDU und CSU sind in erster Linie der von einer ganz großen Koalition getragenen Flüchtlingspolitik Merkels geschuldet. Man hat die Probleme kleingeredet und die Sorgen vieler Menschen nicht ernst genug genommen. Dafür gab es jetzt die Quittung. Wenn Union und SPD daraus nicht lernen, wird die AfD zu einer festen Größe der Politik.
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