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Kommentar: Merkels Europa-Fußstapfen fallen nicht groß aus

Kommentar

Merkels Europa-Fußstapfen fallen nicht groß aus

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    Bei ihrer Rede zur Zukunft Europas wurde Angela Merkel immer wieder von Buhrufen rechtsstehender Abgeordneter unterbrochen.
    Bei ihrer Rede zur Zukunft Europas wurde Angela Merkel immer wieder von Buhrufen rechtsstehender Abgeordneter unterbrochen. Foto: Jean-Francois Badias, AP, dpa

    Angela Merkel wollte noch einmal Bundeskanzlerin werden, um Europa zu stärken. In einer durch Trump, Putin, Brexit und Radikalismus durcheinandergewirbelten Welt bot sie sich als Mensch gewordener Stabilitätsanker an.

    Leider hat die erschöpfte Kanzlerin diese Aufgabe im vergangenen Jahr nicht erfüllen können. Ihre Rede im Europaparlament samt Werben für eine europäische Armee ändern nichts – denn damit hat sie sich das wohl langwierigste aller europäischen Projekte ausgesucht (obwohl mehr militärische Kooperation sinnvoll wäre).

    Auch wenn sie damit einen französischen Vorschlag unterstützt, war es nicht das große Angebot an Paris. Lange hat man in Berlin über das dortige Führungsvakuum geklagt. Als der neue Hoffnungsträger Macron aber Visionen für Europa entwickelte, erntete er: deutsches Schweigen.

    Man muss gewiss nicht alles gut finden, was Macron vorschlägt. Aber eine Debatte wäre gut gewesen. Ein möglicher Merkel-Nachfolger, Friedrich Merz, hat einen entsprechenden Aufruf vor kurzem unterzeichnet (wenn er sich nun auch teils davon distanziert). Fest steht für alle Nachfolgekandidaten: Merkels Europa-Fußstapfen fallen gerade nicht groß aus.

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