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Kommentar: Martin Schulz sucht nach einer Story

Kommentar

Martin Schulz sucht nach einer Story

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    Schulz will sich kommende Woche als Parteichef wiederwählen lassen.
    Schulz will sich kommende Woche als Parteichef wiederwählen lassen. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Was will Martin Schulz? Und weiß er überhaupt selber, was er will? Drei Tage vor dem SPD-Parteitag in Berlin, auf dem die Partei um Kurs, Richtung und fast schon um ihre Zukunft ringt, ist alles offen. Man will mit der Union über eine Regierungsbildung sprechen, hält sich gleichzeitig aber alle Optionen offen.

    Schulz steht vor dem Problem, dass er seiner Partei das Paradies auf Erden und somit die Erlösung von allen Problemen in der Opposition versprochen hat. Das wirkte wie ein Befreiungsakt. Doch nun muss er die gleiche Partei davon überzeugen, dass der Zugang zu diesem Paradies versperrt ist, da die irdischen Probleme doch eine Regierungsbeteiligung der SPD notwendig machen.

    Um seine 180-Grad-Wende einigermaßen nachvollziehbar zu machen, braucht er eine Story, die glaubwürdig klingt. Und die glaubt er vor allem beim Thema Europa gefunden zu haben. Viele europäische Parteifreunde hätten ihn geradezu angefleht, dass die SPD regieren müsse, damit die anstehenden Reformen in

    Das ist Martin Schulz

    Martin Schulz wurde am 20. Dezember 1955 in Hehlrath (heute Stadt Eschweiler) geboren. Mit seiner Frau Inge hat er zwei gemeinsame Kinder.

    Der gerlernte Buchhändler tratt 1974 in der SPD ein und engagierte sich bei den Jusos (Jungsozialisten).

    Seit 1999ist Schulz Mitglied des SPD-Parteivorstandes und Parteipräsidiums.

    Schulz und die Europa-Politik: Mitglied des Europäischen Parlaments ist Martin Schulz seit 1994. Von 2014 bis 2017 war er der Präsident des Europäischen Parlaments.

    Ende 2016 kündigte Schulz seinen Wechsel in die Bundespolitik an:

    Seit kurzem ist bekannt, dass er als neuer SPD-Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2017 antreten wird. Der Parteivorsitzende Gabriel hat auf dieses Posten verzichtet.

    2016 wurde die Biografie "Martin Schulz - vom Buchhändler zum Mann für Europa" veröffentlicht. In dem Buch kommen unter anderem die Wegbegleiter Sigmar Gabriel und Jean-Claude Juncker zu Wort.

    Martin Schulz wird immer wieder als wortgewant, witzig, impulsiv und direkt beschrieben.

    Lesen und Fußball sollen zu seinen Hobbys zählen.

    Das soll die Basis überzeugen – die SPD muss Europa retten! Aber rettet das auch die SPD?

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