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Kommentar: Markus Söder geht in der Corona-Krise ein hohes Risiko ein

Kommentar

Markus Söder geht in der Corona-Krise ein hohes Risiko ein

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    Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
    Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Eher selten wird einem schon beim Anschauen einer Rede des bayerischen Ministerpräsidenten klar, dass Geschichtsschreibung live zu besichtigen ist. Doch als Markus Söder am Freitag vor die Kameras trat, verhielt es sich so. Ausgerechnet im Freistaat Bayern, der Heimat von „Leben und leben lassen“, sollen Bürger ihr Zuhause nur noch unter strikten Auflagen verlassen dürfen.

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    Es war Söder anzumerken, dass er selbst diese Wendung der Geschichte niemals vorher gesehen hätte. Das Coronavirus verändert alles – und vielleicht sind so drakonische Maßnahmen gerade wirklich alternativlos für Politiker, die keinen Infektionsschub zulassen dürfen. Söder wirkt in jedem Fall entschlossener als der Rest der Republik, auch als die Kanzlerin, die in ihrer TV-Ansprache eher warb als befahl. Für seine politische Zukunft kann ihm das nutzen, Helmut Schmidt ließ Entschlossenheit in einer Flutkrise zur Legende werden. Aber Söder geht mit seiner absoluten Entschlossenheit auch ein hohes Risiko ein. Die Debatte, welchen Preis die historisch einmalige Corona-Eindämmung fordern darf – gesellschaftlich, sozial, ökonomisch –, ist noch nicht richtig in Gang gekommen. Aber sie wird mit jedem Tag, den die Maßnahmen andauern, lauter werden.

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