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Kommentar: Krawalle in Paris sind durch nichts zu rechtfertigen

Paris und – in etwas weniger spektakulärer Form – auch andere französische Städte haben am Samstag ein erschütterndes Ausmaß an Gewalt und Anarchie erlebt. Die Bilanz von drei Aktions-Samstagen der „Gelben Westen“ beläuft sich auf drei Tote, hunderte Verletzte und Festgenommene. Was als Volksprotest gegen steigende Steuern auf Kraftstoff begann und bald zu einer allgemeineren Widerstandsbewegung gegen die Regierung wurde, hat sich inzwischen zu einem schwer kontrollierbaren Ausbruch von Wut ausgewachsen. Auch der Zerstörungswut.

So berechtigt die Klagen vieler Franzosen sind und so legitim ihre Kritik an der Regierung erscheint, die die sozialen und gesellschaftlichen Spaltungen vergrößert statt ausgleicht – die Gewaltszenen vom Samstag sind durch nichts zu rechtfertigen. Sie gehen überwiegend auf das Konto einer randalierenden Minderheit.

Die Ursachen dafür liegen nicht in der Wahl Emmanuel Macrons im Mai 2017 begründet, sie reichen länger zurück. Gewaltexplosionen auf der Straße hat Frankreich in den vergangenen Jahren mehrfach erlebt. Aber auch Macron gelang bisher nicht, woran schon seine Vorgänger scheiterten: Den Menschen wieder Vertrauen in die Zukunft zu geben und ihnen die Abstiegsangst zu nehmen.

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