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Kommentar: Kanzlerkandidat Laschet muss wieder mehr Laschet wagen

Kommentar

Kanzlerkandidat Laschet muss wieder mehr Laschet wagen

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    Der CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, stand einst für die politische Mitte.
    Der CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, stand einst für die politische Mitte. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Wer ein ganzes Land regieren möchte, muss sich auch vom ganzen Land die Frage gefallen lassen: Was bist Du für ein Mensch? Dieser völlig vernünftige Blick hat aber wenig zu tun mit dem absurden Spektakel um den Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Würde eine Außerirdische gerade in Deutschland landen, wüsste sie nach einstündiger Lektüre der Schlagzeilen genau, wer der offenbar dümmste Politiker aller Zeiten ist: der Laschet natürlich.

    Laschet hat selbst Schuld an seinem Image

    Dabei entsteht ein politisches Zerrbild. Der Aachener gilt gerade im Medienorkan nicht nur als schludrig bis schluffig – sondern auch als Mann, der den Klimawandel nicht ernst nimmt, ungerührt nach Afghanistan abschieben würde und dem Wirtschaft über alles geht. Das hat mit jenem Laschet, der Merkels Flüchtlingskurs eisern verteidigte und als Ausgleicher galt („Leben und leben lassen“), wenig gemein.

    Die Schuld an diesem Zerrbild trägt auch der Kandidat selbst. Seit seiner knappen Wahl zum CDU-Vorsitzenden schielt er ängstlich vor allem auf den rechten Flügel der Union. Neuerdings poltert er gar gegen links, als würde er gleich rote Socken überstreifen. Merkels Erbe liegt aber in der politischen Mitte, für die Laschet einst stand. Seine wohl einzige Chance ist, wieder mehr Laschet zu wagen.

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