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Kommentar: Horst Seehofer bleibt der starke Mann der CSU

Kommentar

Horst Seehofer bleibt der starke Mann der CSU

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    Horst Seehofer beim CSU-Parteitag in München.
    Horst Seehofer beim CSU-Parteitag in München. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer ist mit 87,2 Prozent wiedergewählt worden. Das ist ein gutes, doch kein herausragendes Ergebnis. Etliche Delegierte haben die Chance genutzt, dem Ministerpräsidenten einen Denkzettel zu verpassen. Das ist die Quittung für Seehofers unstillbare Lust, Weggefährten öffentlich abzukanzeln. So wäre Seehofers Resultat besser ausgefallen, wenn er seinen Rivalen Söder vor dem Parteitag nicht so hart attackiert hätte. An der unangefochten starken Position Seehofers jedoch ändert dieser kleine Dämpfer nichts.

    Der Oberbayer bleibt der starke Mann der CSU und ist populärer denn je. Es gibt niemanden, der den bundespolitischen Anspruch der Partei mit vergleichbarer Autorität und Durchsetzungskraft verkörpern könnte – erst recht in Krisenzeiten wie diesen, in denen es mehr denn je auf politische Führung ankommt. Der vor Ehrgeiz brennende Finanzminister Söder sitzt Seehofer im Nacken und ist zum Favoriten für die Nachfolge aufgestiegen. Da Söder aus seinen Ambitionen kein Geheimnis macht und Seehofer das Heft des Handelns uneingeschränkt behalten will, bietet die

    Die Spekulationen um eine vorzeitige Ablösung Seehofers, der den Hof 2018 „geordnet“ übergeben und Söder offenbar verhindern will, haben sich allerdings als voreilig erwiesen. Warum sollte die CSU einen Mann wie Seehofer aus dem Amt drängen? So weit reicht die Zuneigung für Söder nicht, als dass sich die Partei auf das Abenteuer eines neuerlichen Ministerpräsidenten-Sturzes einließe.

    Keiner weiß, wie der Generationenwechsel in der CSU gelingt

    Niemand weiß, ob das Experiment eines friedlichen Generationenwechsels tatsächlich gelingt. Sicher hingegen ist, dass Seehofer noch fest im Sattel sitzt. Das gilt umso mehr, als die Flüchtlingskrise das Land vor ungeahnt große neue Herausforderungen stellt und sowohl die Einheit von CDU und CSU als auch die starke Stellung der Union im deutschen Parteiengefüge gefährdet ist. Nie zuvor war die Kluft zwischen

    Die Kanzlerin hat sich unter dem Druck der CSU und der sinkenden Umfragewerte bewegt und redet nun auch von der „Reduzierung“ der Flüchtlingszahlen. Im Kern jedoch bleibt sie unbeirrt bei ihrer Linie, wonach es keine „Obergrenze“ geben könne und Grenzen heutzutage ohnehin nicht mehr zu schützen seien. Die CSU ruft nach Signalen der Begrenzung. Merkel sagt Nein – und hat die CSU auf dem Parteitag mit einer Standardrede abgefertigt, ohne näher auf die Nöte der Bayern und die Sorgen der Bürger vor einem ungebremsten Flüchtlingszustrom einzugehen. Die Kanzlerin, die in zehn Jahren Amtszeit ein großes Vertrauenskapital erworben hat, scheint sich ihrer Sache und ihrer Machtstellung sehr sicher zu sein.

    Seehofer hat auf diese Abfuhr mit einer respektlosen Belehrung und Vorführung Merkels reagiert. Der eisige Abgang

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