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Kommentar: Harter Corona-Lockdown: Worauf warten wir noch?

Kommentar

Harter Corona-Lockdown: Worauf warten wir noch?

Michael Stifter
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    Täglich sterben mehrere hundert Menschen in Deutschland an oder mit Corona.
    Täglich sterben mehrere hundert Menschen in Deutschland an oder mit Corona. Foto: Frank Molter, dpa (Symbolbild)

    Angela Merkel hat in dieser Woche gesagt, sie sei Physikerin geworden, weil selbst die DDR nicht in der Lage war, naturwissenschaftliche Fakten außer Kraft zu setzen. Und so muss man sich fragen, warum die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten im Kampf gegen Corona mit den Fakten so umgehen, als wären sie Interpretationssache.

    Die Fakten sagen, dass sich so viele Menschen wie nie anstecken, dass der halbherzige Mittelweg den Trend nicht umkehren kann, dass die Zahlen bis Weihnachten weiter steigen werden und die Krankenhäuser schon jetzt voll sind. Dass täglich etwa 500 Menschen Corona nicht überleben.

    Wir brauchen einen Corona-Lockdown: Besser als Angst wäre eine nüchterne Analyse

    Deutschland braucht eine Vollbremsung. Doch einige Politiker wollen damit bis Weihnachten warten. Sie haben Angst um die Wirtschaft, Angst davor, den Menschen nach diesem zermürbenden Jahr auch noch den Heiligen Abend zu vermiesen. Das ist nachvollziehbar. Aber Angst ist eine Emotion. Besser wäre eine nüchterne Analyse der vergangenen Wochen – und die kann nur zu dem Schluss führen, dass es jeden Tag, den wir abwarten, schlimmer wird.

    Kein Familienfest ist eine Massenansteckung wert, kein Weihnachtsgeschäft kompensiert den Verlust von Menschenleben. Worauf warten wir noch?

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