Die Demokraten haben nun offiziell ein Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump eingeleitet: Die Fakten, so argumentieren sie, ließen ihnen keine Wahl. Das stimmt, denn jede Anhörung bestärkte den ersten Verdacht: In erstaunlicher Unverfrorenheit – oder Unkenntnis – hat dieser Präsident den außenpolitischen Apparat der mächtigsten Nation auf dem Planeten in seine persönliche Wahlkampfmaschinerie verwandeln wollen, Erpressung inklusive.
Donald Trump könnte mal wieder siegen
Die Frage ist nur, ob Fakten noch eine Rolle spielen. Die Amerikaner interessieren sich leidenschaftlich für das Amtsenthebungsverfahren – aber sind dabei getrieben von ihren politischen Leidenschaften. Wer Trump hasst, sieht ihn als Täter. Wer Trump liebt, sieht ihn als Opfer. Parteiische Stimmungen werden auch die Abstimmung im Kongress bestimmen. Also könnte Trump – der sich mit Verfahren gegen ihn bestens auskennt – mal wieder siegen, obwohl er verlieren müsste. Eins ist aber gewiss: Verlierer sind die USA. Und die Welt. Um deren Wohl kümmert sich gerade niemand in Washington.
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