Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Freude über Yücel - aber Mesale Tolu darf nicht vergessen werden

Kommentar

Freude über Yücel - aber Mesale Tolu darf nicht vergessen werden

    • |
    Mesale Tolu nach ihrer Freilassung aus der Haft
    Mesale Tolu nach ihrer Freilassung aus der Haft Foto: Susanne Güsten (Archiv)

    Deniz Yücel ist jetzt irgendwo bei Freunden in Sicherheit. Der deutsch-türkische Journalist hat die Türkei unmittelbar nach seiner Freilassung aus der Haft verlassen dürfen – vermutlich sogar müssen. Obwohl ihm formal nach der Vorlage einer Anklage der Prozess gemacht werden kann.

    Aber der Druck auf Ankara war groß, die politische Geisel endlich freizulassen. Die Regierung fühlte sich genervt von internationaler Kritik, Sanktionen und rasant zunehmendem Ansehensverlust. Yücel hatte viele mächtige Unterstützer.

    Mesale Tolu, die Ulmer Journalistin und Übersetzerin, saß auch monatelang in türkischer Haft. Die deutsche Staatsangehörige kam schon früher frei. Aber es entsteht der Eindruck, dass sie weit weniger mächtige Helfer hat als Yücel, ihr Fall in Deutschland sogar in Vergessenheit gerät. Denn ihre Ausreise steht in den Sternen. Ihr droht bekanntlich noch eine Verurteilung mit durchaus fadenscheiniger Begründung.

    Die türkischen Behörden sollten wie jetzt im Fall von Yücel oder zuvor in dem des Berliner Menschenrechtlers Peter Steudtner auch mit dem Schicksal von Mesale Tolu genervt werden. Sigmar Gabriel, übernehmen Sie!

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden