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Kommentar: Europa und Amerika lassen die Kurden im Stich - und stärken den IS

Kommentar

Europa und Amerika lassen die Kurden im Stich - und stärken den IS

Margit Hufnagel
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    Ein Ende des Krieges in Syrien ist nicht in Sicht: Erdogan will kurdische Gebiete bekämpfen.
    Ein Ende des Krieges in Syrien ist nicht in Sicht: Erdogan will kurdische Gebiete bekämpfen. Foto: Uncredited, dpa

    Mehr als 3.600 Kilometer liegen zwischen Berlin und Damaskus. Gefühlt sind es wohl sogar noch unendlich viele Kilometer mehr. Der ewige Bürgerkrieg ist längst zur Randmeldung geschrumpft.

    Doch die Schlachtfelder könnten ganz schnell wieder an Europa heranrücken, wenn der türkische Präsident die ersten Panzer rollen lässt und ins Nachbarland einmarschiert. Denn Erdogan will keinesfalls einen sicheren Zufluchtsort für die Flüchtlinge schaffen. Er will die kurdischen Autonomiegebiete entlang der Grenze mit militärischen Mitteln bekämpfen.

    Ein Ende der Flüchtlingswelle ist nicht zu erwarten

    Weder Europa noch Amerika halten ihn auf. Doch dass der Westen seine kurdischen Verbündeten im Kampf gegen den Islamischen Staat in dieser Stunde nicht beisteht, dürfte sich bitter rächen. Denn alles, was die Kurden schwächt, kann den nur IS stärken. Der wartet seit langem auf eine Chance, wieder Gebiete zurückzuerobern.

    Und Angriffe in europäischen Städten gehören zu einem beliebten Mitteln der Machtdemonstration der Islamisten. Ein schnelles Ende des syrischen Krieges jedenfalls ist unter diesen Vorzeichen kaum zu erwarten – und damit auch kein Ende der Fluchtbewegung.

    Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: USA machen Weg für türkische Offensive in Syrien frei

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