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Kommentar: Erdogan verpasst nach Putsch-Versuch eine Chance

Kommentar

Erdogan verpasst nach Putsch-Versuch eine Chance

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    Recep Tayyip Erdogan spielt sich nach dem Putsch-Versuch als Alleinherrscher auf.
    Recep Tayyip Erdogan spielt sich nach dem Putsch-Versuch als Alleinherrscher auf. Foto: Stringer (dpa)

    Es hätte die große Stunde des Präsidenten werden können. Man versuche nur einmal, sich vorzustellen, Recep Tayyip Erdogan hätte nach der Niederschlagung des Putschversuches den türkischen Rechtsstaat beschworen und die Unverletzlichkeit der geltenden demokratischen Regeln betont, die europäischen Nachbarn hätten ihm an diesem Montag den roten Teppich ausgerollt und vermutlich wäre der eine oder andere Zweifler eines EU-Beitritts verstummt.

    Führt Erdogan die Todesstrafe in der Türkei wieder ein?

    Doch der Präsident spielt sich als rachsüchtiger Alleinherrscher auf, der sich auch nicht scheut, das Tabu der Todesstrafe zu brechen. Erdogan hat nach dem Angriff auf den Staatsapparat alle Chancen für einen Aufstieg zum achtbaren Staatspräsidenten eines EU-reifen Landes in der Hand gehabt und verspielt.

    Denn längst gibt es einen einstimmigen Chor aus den Regierungshauptstädten und der EU-Zentrale: Für eine Türkei, in der politische Gegner und Putschisten nach erkennbar lange vorbereiteten Listen verhaftet und mutmaßlich in Schnellverfahren zum Tode verurteilt werden, gibt es keinen Platz in der EU.

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