Audi steht eine ereignisreiche Woche ins Haus: Am Montag soll der VW-Aufsichtsrat zusammenkommen, um über die Zukunft Rupert Stadlers und dessen Nachfolge zu beraten. Stadler ist nach wie vor in Untersuchungshaft und von seinen Aufgaben als Audi-Chef und VW-Vorstand entbunden. „Die Entbindung wird vorübergehend vorgenommen, bis der Sachverhalt geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat“, hatte es damals geheißen. Das ist nun fast drei Monate her. Und wie es mit Stadler weitergeht, steht nicht fest.
Es gilt die Unschuldsvermutung, aber die Ermittlungen laufen. Kommissarisch leitet Vertriebsvorstand Bram Schot den Konzern.
Ungeachtet dessen, wie gut der in den Niederlanden geborene Manager seinen Job erledigt, gleichgültig, ob er dauerhaft das Rennen macht oder ob der zu VW wechselnde (Ex)- BMW-Einkaufschef Markus Duesmann in Ingolstadt ans Steuer kommt – sicher ist: Eine Interimslösung kann Audi sich nur so lange wie unbedingt nötig leisten. Eine Abberufung Stadlers, sollte es so kommen, wäre daher der richtige Schritt.
Ein Interregnum trägt nicht zur Beruhigung bei. Audi aber braucht Ruhe und eine klare personelle Perspektive. Zu groß sind die Herausforderungen, denen sich die Branche derzeit stellen muss.