Langsam kann einem dieser Eiertanz wirklich auf die Nerven gehen. Auch Deutschland hat Probleme, klar. Aber das Land steht so gut da wie kaum ein anderes auf der Welt. Warum also tun viele Parteien so, als wäre es eine Strafe, dieses Land regieren zu müssen?
Außer Union und Grünen ducken sich alle weg. Jamaika wäre ein Aufbruch gewesen. Doch das Bündnis platzt, weil sich die FDP aus dem Staub macht, als es ernst wird. Und nun könnte sogar die aus der Not geborene Fortsetzung der ungeliebten Großen Koalition an der Merkel-Phobie mancher Sozialdemokraten scheitern.
Mag es aus der eigenen Sicht auch noch so gute Argumente geben, lieber nicht zu regieren, so steht am Ende doch die immer gleiche, ernüchternde Erkenntnis: Politiker, die zu einer Wahl angetreten sind, um dieses Land zu gestalten, weigern sich hinterher, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen.
Natürlich sind Kompromisse nicht sexy, natürlich denkt jeder an die eigenen Anhänger. Nur: Warum sollen die Bürger all den Regierungsunwilligen noch einmal ihre Stimme geben, wenn es tatsächlich zu Neuwahlen kommt? Und wen werden sie stattdessen wählen?
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