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Kommentar: EU: Bei der Impfstoff-Beschaffung wurden Fehler gemacht

Kommentar

EU: Bei der Impfstoff-Beschaffung wurden Fehler gemacht

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    Der EU ist es nicht gelungen, einen "Impf-Nationalismus" zu verhindern.
    Der EU ist es nicht gelungen, einen "Impf-Nationalismus" zu verhindern. Foto: Ulrich Wagner (Symbolfoto)

    Es ist doch passiert. Eigentlich wollten die EU-Mitgliedstaaten genau diesen Impfstoff-Nationalismus verhindern, der inzwischen außerhalb der Gemeinschaft ausgebrochen ist. Diese Schlacht um die Vakzine ist schwer zu ertragen, zumal es sich bei den meisten Entwicklungen um Produkte aus der europäischen Forschung handelt, die in nicht wenigen Fällen auch mit Geldern der EU finanziert wurde. Sogar die Aufrüstung der Produktionsstätten hat Brüssel bezahlt.

    Impfstoff-Konzerne haben bei den Verträgen mit der EU geschummelt

    Zu einem Fiasko wird diese Situation erst durch die Geschäftspraxis einiger Konzerne, die offenbar schon bei der Vertragsunterzeichnung geschummelt haben. Pfizer wusste, dass man den US-Markt zuerst beliefern muss. AstraZeneca kannte den Druck der britischen Regierung. Und die Entscheider in Brüssel, zu denen nicht nur die EU-Kommission, sondern auch alle Mitgliedstaaten gehörten, standen vor einer fast schon lebensgefährlichen Lotterie, da niemand wissen konnte, welcher Impfstoff am Ende wie wirken würde und vor allem, ab wann er in welchen Mengen zu haben sein würde.

    Dass sich diese Unwägbarkeiten auf europäischer Ebene nun als Fehler herausstellen und zusätzlich durch Verteilungsprobleme und schwere Versäumnisse auf der Ebene der Mitgliedstaaten verschärfen, kommt hinzu. Die Verantwortung liegt auf vielen Schultern, nicht allein auf denen der Europäischen Kommission.

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