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Kommentar: Die Russen haben genug vom System Putin

Kommentar

Die Russen haben genug vom System Putin

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    Eine Demonstrantin protestiert in Volgograd gegen die Inhaftierung des Kremlkritikers Nawalny.
    Eine Demonstrantin protestiert in Volgograd gegen die Inhaftierung des Kremlkritikers Nawalny. Foto: Dmitry Rogulin, dpa

    Es ist verblüffend, aber wahr: Wladimir Putin zeigt Schwäche. Am Sonntag gingen in Russland wieder zehntausende Menschen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Korruption und Willkürherrschaft zu setzen. Zugleich forderten sie die Freilassung von Alexei Nawalny.

    In Russland rufen Unterstützer von Alexej Nawalny immer wieder zu Protesten auf.
    In Russland rufen Unterstützer von Alexej Nawalny immer wieder zu Protesten auf. Foto: --/Navalny Life/AP/dpa

    Der 44-Jährige ist zwar mittlerweile der mit Abstand bekannteste Oppositionelle im Land. Über nennenswerte Machtressourcen verfügt er aber nicht. Nawalny dient vor allem als Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Unzufriedenen, insbesondere in der jungen Generation.

    Hat die Zarendämmerung begonnen?

    Umso erstaunlicher ist es, dass Putin fast ratlos wirkt. Im Angesicht der Proteste fällt ihm nichts anderes ein, als schwer bewaffnete Sonderpolizisten aufmarschieren zu lassen, die brutal auf Menschen einprügeln oder sie wahllos wegsperren. Die sonst so ausgefeilte Steuerung des politischen Prozesses über mediale Manipulation versagt fast vollständig.

    Das hat mit dem Wandel der Öffentlichkeit zu tun. Youtube und Instagram schlagen auch in Russland inzwischen das kremltreue Fernsehen. Jedenfalls bei den Jungen, ohne die sich keine Zukunft gestalten lässt. Wenn nicht alles täuscht, hat die Zarendämmerung begonnen.

    Lesen Sie hierzu die Reportage aus Russland:

    Russisches Katz- und Maus-Spiel: Festnahmen bei Protesten für Nawalny

    Wie ein Sportstudent Alexej Nawalny wieder fit machte

    Kreml: Putin und Biden einig über Abrüstungsvertrag 

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