Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat auf der Zugspitze das Projekt seines Vorgängers Horst Seehofer, einen dritten Nationalpark zu gründen, endgültig begraben. Gleichzeitig aber – im Oktober sind Landtagswahlen – publikumswirksam eine „Naturoffensive“ beschworen.
Söder greift zur gleichen Taktik wie Seehofer
Seehofer hatte seinerzeit die Idee für einen neuen Nationalpark in erster Linie deswegen aus dem Hut gezaubert, um die Empörung über die geplante Skiliftanlage in der hochsensiblen Schutzzone am Riedberger Horn zu dämpfen. Der Plan ging nicht auf. Die Proteste verebbten nicht. Das Riedberger Horn bleibt bekanntlich – zumindest vorerst – unangetastet.
Söder bewies jetzt, dass er mindestens genauso flexibel ist wie Seehofer. Einen Tag nur, nachdem Umweltschützer ein Volksbegehren zur Aufnahme des Klimaschutzes in die bayerische Verfassung angekündigt hatten, zeigte sich der Ministerpräsident erstmals offen für eine solche Erweiterung. Schwer zu glauben, dass es dabei noch um politische Überzeugungen geht.