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Kommentar: Deutsche IS-Kämpfer: Zeit für mehr Verantwortung

Kommentar

Deutsche IS-Kämpfer: Zeit für mehr Verantwortung

Margit Hufnagel
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    Türkische und russische Soldaten in Panzer und Militärfahrzeugen patroullieren an der türkisch-syrischen Grenze.
    Türkische und russische Soldaten in Panzer und Militärfahrzeugen patroullieren an der türkisch-syrischen Grenze. Foto: Uncredited,AP,dpa (Symbol)

    Tagelang beschäftigte sich Deutschland mit einer Debatte, die in Wahrheit nie eine war: Ein Syrien-Einsatz der Bundeswehr ist so unwahrscheinlich wie Schnee im August. Sollte CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer wirklich mehr außenpolitische Pflichten schultern wollen, bietet sich jetzt die Chance – und zwar jenseits von theoretischen Phrasen. Sie könnte auf ihre Parteifreunde und den Koalitionspartner einwirken, endlich Verantwortung für die deutschen IS-Kämpfer zu übernehmen (Türkei will gefangen genommene IS-Kämpfer nach Europa schicken).

    Viel zu lange schon drückt sich die Bundesrepublik davor, diese Terror-Touristen vor eigene Gerichte zu stellen. Natürlich ist es verständlich, dass man sich potenzielle Gefährder nicht freiwillig ins Haus holt. Doch die Last auf die Türkei oder die Kurden abzuwälzen, ist weder fair noch sinnvoll. Wie schnell sich die Lage drehen kann, lässt sich derzeit eindrucksvoll beobachten. Während es die kurdischen Streitmächte bei drängenden Nachfragen beließen, droht Ankara damit, die Islamisten ins nächste Flugzeug zu setzen. Erdogan ist längst egal, was seine früheren Partner denken. Er steht innenpolitisch unter Druck. Da kommen ihm die IS-Kämpfer gerade recht.

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