Ist Armin Laschet ein Glückskind, weil das Unglück seiner Partei so groß ist? Ausgezehrt nach 16 Regierungsjahren, im Corona-Krisenmanagement angeschlagen, in der Glaubwürdigkeit erschüttert durch die "Maskenaffäre", sähe es die CDU-Spitze als Selbstaufgabe, auf die Kanzlerkandidatur ihres Vorsitzenden zu verzichten. Verlieren vielleicht. Aber wenigstens mit dem eigenen Mann, so lautet offenbar die Parteidevise.
Markus Söder sucht den Machtkampf mit Armin Laschet
Die kleine Schwesterpartei CSU mag diesen Weg nicht mitgehen. Nur aus echtem Zweifel an Herrn Laschet oder wahrer Begeisterung für die Qualitäten des eigenen Vorsitzenden? Es scheint Markus Söder nicht mehr zu reichen, strategisch geschickt Kandidatur-Bereitschaft zu erklären – um nach einer Laschet-Niederlage sagen zu können, er habe ja parat gestanden.
Nein, Söder sucht (befeuert durch Umfragewerte) den offenen Machtkampf in der Union. Schon jetzt dürfte für viele in der CDU schwer zu vergessen sein, wie selbstbewusst der Bayer Anspruch erhoben und so Laschet (noch) kleiner gemacht hat. Der Union droht die Zerreiß-Probe. Mitten in der Corona-Krise, die unser Land zu zerreißen droht.
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