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Kommentar: Das Thüringer Trauerspiel ist beendet – zum Glück

Kommentar

Das Thüringer Trauerspiel ist beendet – zum Glück

Michael Stifter
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    Der neu gewählte Ministerpräsident Bodo Ramelow (links) nimmt nach dem dritten Wahlgang die Glückwünsche des bisher geschäftsführenden Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich entgegen.
    Der neu gewählte Ministerpräsident Bodo Ramelow (links) nimmt nach dem dritten Wahlgang die Glückwünsche des bisher geschäftsführenden Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich entgegen. Foto: Martin Schutt, dpa

    Die Thüringer Posse hat unsere Demokratie massiv beschädigt. Das vorläufige Ende des Taktierens und der Spielchen ist deshalb eine gute Nachricht. Der AfD ist es zumindest kein zweites Mal gelungen, das Parlament zu blamieren. Allein, dass sie darüber nachgedacht hat, Bodo Ramelow im dritten Wahlgang mit ihren Stimmen in Erklärungsnot zu bringen, war nichts anderes als eine Gehässigkeit, die einmal mehr bewies, dass es den Rechtspopulisten nie um eine praktikable Lösung ging. Sie wollen demokratische Institutionen lächerlich machen. Schlimm genug, dass ihnen das in den vergangenen Wochen in Erfurt gelungen ist.

    Linken-Politiker Ramelow setzte sich im dritten Wahlgang durch

    Ramelow hat keine eigene Mehrheit, aber er wurde mit den Stimmen seines rot-rot-grünen Bündnisses gewählt. Anders als der Kurzzeit-Ministerpräsident von der FDP, war er nicht auf die Unterstützung der AfD angewiesen. Union und FDP haben sich dieses Mal komplett herausgehalten. Das kann man feige nennen. Oder pragmatisch. Jedenfalls war es im Sinne stabiler Verhältnisse richtig. Beide Parteien mussten teuer dafür bezahlen, dass sie sich von der AfD haben vorführen lassen. Den höchsten Preis allerdings hat die Demokratie bezahlt.

    Alle Nachrichten zur Wahl in Thüringen finden Sie in unserem Live-Blog: Live-Blog zur Wahl: Ramelow im dritten Wahlgang gewählt

    Lesen Sie zu dem Thema auch:

    • unser Porträt: Bodo Ramelow ist der Ausnahme-Linke
    • unseren Hintergrund: Thomas Kemmerich: Der Mann, der zum Ministerpräsident gewählt wurde 
    • unsere Analyse: Die Bundespolitik war zu groß für AKK

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