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Kommentar: Das Ende der Volksparteien? Dafür ist es zu früh

Kommentar

Das Ende der Volksparteien? Dafür ist es zu früh

Stefan Lange
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    Die großen Parteien CDU und SPD müssen sich damit anfreunden, in Zukunft nicht mehr auf Zustimmungswerte von mehr als 30 Prozent zu kommen. Es greift allerdings zu kurz, angesichts ihrer jüngsten Wahlergebnisse jetzt schon alarmistisch das Ende der Volksparteien einzuläuten.

    Die Definition einer Volkspartei bezieht sich üblicherweise auf die Größe und gilt, wenn sie mindestens ein Viertel der Wählerinnen und Wähler auf sich vereint. Das stammt aus den Zeiten, als im Westen entweder die CDU oder die SPD vorne lag, und ist komplett veraltet. Mit dem Fall der Mauer sind Christ- und Sozialdemokraten aus dieser Komfortzone geflogen. Sie müssen sich jetzt mehr anstrengen.

    Ein großer Verlust fürs Land ist das jedoch nicht. Der Zuwachs an Parteien auf Bundes- und Landesebene ist vielmehr ein Gewinn an Demokratie. Künftig kann der Begriff Volkspartei um ein Kriterium erweitert werden: das der tatsächlichen Nähe zum Volk nämlich. Wenn eine Partei etwa gezielt die Sorgen junger Erwachsener aufgreift und dafür gewählt wird, dann ist sie viel mehr Volkspartei als eine, die diesen Status nur durch Größe erreicht hat.

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