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Kommentar: Das Debakel des Norbert Röttgen

Kommentar

Das Debakel des Norbert Röttgen

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    CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen spricht in der CDU-Landeszentrale in Düsseldorf nach Bekanntgabe der ersten Prognosen.
    CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen spricht in der CDU-Landeszentrale in Düsseldorf nach Bekanntgabe der ersten Prognosen. Foto: dpa

    Es ist nicht lange her, da galt Norbert Röttgen als eine Art Ersatzkanzler der Union. Ein politisches Talent. Der Mann für die Zeit nach Angela Merkel. Davon spricht heute keiner mehr. Röttgen hat die Wahl in Nordrhein-Westfalen desaströs verloren. Und er hat das Debakel ganz allein sich selbst zuzuschreiben.

    Der CDU-Politiker glaubte, er könne nur gewinnen, selbst wenn es nicht für einen Machtwechsel reichen sollte. Bei der letzten Landtagswahl hatte seine Partei mit weniger als 35 Prozent immerhin die schlimmste Niederlage ihrer Geschichte erlitten. Nur ein paar Prozentpunkte mehr also und der Bundesminister hätte erhobenen Hauptes zurück nach Berlin gehen und weiter an seiner Karriere basteln können. Doch Röttgen hat die Rechnung ohne die Menschen in Nordrhein-Westfalen gemacht. Sie bestraften ihn für seinen blutleeren, ich-bezogenen Wahlkampf mit einem katastrophalen Ergebnis.

    Und auch in Berlin wird man ihn nun nicht mehr mit offenen Armen empfangen, nachdem er versucht hatte, die Kanzlerin in Mithaftung für seine sich abzeichnende Niederlage zu nehmen. Wie absurd das war, lässt sich leicht belegen. Wäre heute Bundestagswahl, läge die Union meilenweit vor der SPD, in NRW ist es umgekehrt. Hannelore Kraft hat dort triumphiert, weil sie entschlossen gekämpft hat. Schon wird sie als nächste Kanzlerkandidatin gehandelt. Den Namen Röttgen hat man in diesem Zusammenhan g länger nicht gehört.

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