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Kommentar: Corona-Proteste: Das Feuer in den Niederlanden wurde erst geschürt

Kommentar

Corona-Proteste: Das Feuer in den Niederlanden wurde erst geschürt

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    Ein Feuerwehrmann löscht einen Container, der bei Protesten gegen eine landesweite Ausgangssperre in Brand gesetzt wurde.
    Ein Feuerwehrmann löscht einen Container, der bei Protesten gegen eine landesweite Ausgangssperre in Brand gesetzt wurde. Foto: Peter Dejong, dpa

    Für das, was sich im Nachbarland abspielt, kann es keine Rechtfertigung geben, auch wenn man nach Erklärungen suchen muss. Für den Schritt, der aus Unzufriedenheit oder Wut schließlich Terror werden lässt, sind rechte Politiker mitverantwortlich. Sie haben die Radikalisierung geschürt. Sie schien ihnen im Wahlkampf ein willkommenes Instrument des Widerstands. Aber wer so etwas „seinem“ Land antut, darf nicht auf Verständnis und schon gar nicht auf demokratische Legitimation hoffen. Die Parallelen zum Sturm auf das Kapitol in Washington sind nicht zu übersehen.

    Auch die Rutte-Regierung hat Fehler gemacht

    Die Regierung in Den Haag hat Fehler bei der Bewältigung der Coronavirus-Krise gemacht. Anfangs glaubte auch Premier Mark Rutte, mit lockeren Sprüchen über die Bedrohung hinwegsehen zu können. Inzwischen sind 17.500 Menschen gestorben, die Angst vor der Virus-Mutation grassiert. Der Wechsel zu einem harten Kurs samt nächtlicher Ausgangssperre kam zu spät, um die Menschen mitzunehmen. So wurde der Druck, der von Einschränkungen genervten Bevölkerung zusehends größer, bis er explodierte.

    Nun soll niemand so tun, als sei und bleibe dies ein Problem der Niederlande. Die Gefahr einer Ausbreitung ist real, wenn sich Verschwörungstheoretiker und Neonazis verbinden. Solche Beispiele der Verbrüderung von Widerständlern und Corona-Leugnern mögen noch selten sein, aber Anzeichen dafür gibt es in vielen Ländern – auch in Deutschland.

    Lesen Sie hierzu auch den Artikel: In den Niederlanden zieht erneut der Mob durch die Straßen

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