Allmählich müsste jeder Witz durch sein, den man über Gütersloh im Allgemeinen und Armin Laschet im Speziellen reißen kann. Der große Öffner müsse nun abriegeln, heißt es höhnisch, auch aus seiner eigenen Partei. Da sehe man, was Laschet habe, von seinen steten Rufen nach Corona-Lockerungen.
Lockdown: Nicht Lockerungen in NRW sind das Problem, sondern Tönnies
Die Pointe ist aber flau: Teile von NRW müssen ja nicht abgesperrt werden, weil dessen Bewohner in Lockerungsorgien verfallen sind. Die Infektionszahlen waren auch dort klar rückläufig. Sie sind nötig, weil ein Fleischkonzern, vor dessen Praktiken wir alle seit Jahren die Augen verschließen, das Virus aus Profitgier einzupreisen versuchte.
Es liegt gerade nahe, jeden Schritt parteipolitisch zu wägen, vor allem beim erklärten Kanzlerkandidaten Laschet. Doch die Debatte, wann wie gelockert werden kann, bleibt richtig, schon aus wirtschaftlicher Sicht. Corona-Lockerungen sind aber viel komplexer als Corona-Abriegelungen. Ein Wettstreit, in dem Bundesländer sich argwöhnisch gegenseitig bewerten, bringt niemandem etwas: Corona schaffen wir nur gemeinsam. Oder wollen wir zuerst Häme hören, wenn bei uns ein Rückschlag kommt?
Lesen Sie dazu auch:
- NRW verhängt Lockdown für zwei Landkreise - auch Bayern reagiert
- Clemens Tönnies: Der Fleischkönig, den das Virus in die Krise stürzte
- Söder sagt zweite Corona-Welle voraus
- Keine Schlachtung mehr an Tönnies-Standorten in Bayern
- Wie reagieren die Gesundheitsämter in der Region im Notfall?
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.