Jedem Menschen sollte von Herzen der ersehnte Impfstoff gegen die verhängnisvolle Corona-Seuche gegönnt sein, dazu zählen natürlich auch kirchliche Würdenträger und Politiker. Aber auch sie müssen sich wie jeder Normalbürger an die Regeln und an die Reihenfolge halten.
Das ist nicht nur eine ethische und moralische Frage, sondern eine todernste medizinisch-praktische. Viele Hochrisikopatienten, für die Corona eine sehr gegenwärtige tödliche Gefahr darstellt, zittern um einen Impftermin. Sie hoffen auf eine Besserstellung in der Prioritätenliste. Und auch Ärzte, die mit Hochrisikopatienten zu tun haben, kämpfen derzeit, um auf die Liste zu kommen.
Heimliche Impfungen bedürfen einer öffentlichen Entschuldigung
Das ist die bittere Realität in Deutschland, nicht eine theoretische Debatte um Impfprivilegien. Und da sind Impfungen für Privilegierte ein Hohn für zigtausende besonders gefährdete Bürger. Gerade Seniorenheime bieten eine Kulisse für Missbrauch und heimliche Impfungen von Menschen, die noch nicht an der Reihe wären.
Die Impfteams sind in Bayern längst angewiesen, überzählige Dosen des viel zu knappen Stoffs wieder für die Richtigen mitzunehmen. Die Vorgänge um Würdenträger, Politiker und namenlose Verwaltungsleute rufen nach Aufklärung. Und nach einer öffentlichen Entschuldigung.
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