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Kommentar: Auch Trump hat Schuld an den Schießereien in den USA

Kommentar

Auch Trump hat Schuld an den Schießereien in den USA

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    In El Pasos Nachbarstadt Ciudad Juárez in Mexiko sitzt nach dem Massaker in einem Supermarkt eine Frau neben einem Schild mit der Aufschrift  „No more Guns, make Love". 
    In El Pasos Nachbarstadt Ciudad Juárez in Mexiko sitzt nach dem Massaker in einem Supermarkt eine Frau neben einem Schild mit der Aufschrift  „No more Guns, make Love".  Foto: Christian Chavez, dpa

    Diesmal richtete sich der Terror nicht gegen Muslime oder Juden. In dem „mexikanischen Walmart" von El Paso gerieten Latinos ins Visier eines weißen Rechtsextremisten. Der Anschlag sei eine Antwort auf die angebliche „Invasion" hispanischer Zuwanderer aus dem Süden, heißt es in einem Manifest, das die Motive der Tat erklärt.

    Die Wortwahl klingt bekannt. So hetzt auch der Präsident der Vereinigten StaatenDonald Trump, auf Kundgebungen vor seinen Anhängern. Mehr als einmal gebrauchte er den Begriff einer Invasion, der so falsch wie dumm ist. Tatsächlich haben Latinos schon in Texas gelebt als dieses noch gar nicht zu den USA gehörte.

    Der Präsident benutzt wie selbstverständlich Formulierungen aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Er weckt Assoziationen zwischen Flüchtlingen und Ungeziefer, spricht von Verseuchung oder empfiehlt nicht-weißen Amerikaner „zurück zu gehen". Ja wohin denn eigentlich?

    Trump muss endlich etwas gegen die Waffengewalt unternehmen

    Verwirrte Seelen, wie die des Attentäters von El Paso, lassen sich von solchen Worten inspirieren, verstehen sie als Handlungsanweisung. Die Differenz zwischen Wort und Tat lässt sich mit einer AK47, einem Schnellfeuergewehr, nur allzu leicht überbrücken.

    Trump erntet, was er gesät hat. Statt Gebete zu versprechen, sollte der Präsident lieber auf die Ausfälle gegen Latinos, Muslime und Schwarze verzichten. Und endlich etwas gegen die Waffengewalt unternehmen, die in den USA epidemische Ausmaße angenommen hat.

    Trauriges Wochenende in den USA

    Das zurückliegende Wochenende geht dabei als besonders düsteres Kapitel in die Analen ein. Neben den Opfern des Terroranschlags von El Paso trauern die Amerikaner um neun Tote in Ohio, die ihr Leben im ganz alltäglichen Waffenwahn der USA verloren. Zunehmend bedenklich ist die Verbindung von leichter Zugänglichkeit zu kriegstauglichen Schießeisen und der wachsenden Entschlossenheit einheimischer Extremisten, davon Gebrauch zu machen. Diese haben seit dem 11. September 2001 in den USA schon mehr Menschen auf dem Gewissen als die Attentäter der El-Kaida.

    Mit seiner Strategie, Flüchtlinge und Einwanderer zu entmenschlichen, trägt Trump eine zweifellos eine Mitverantwortung für das Erstarken weißer Rechtsextremisten in den USA. Der gesellschaftliche Zusammenhalt scheint heute zerbrechlicher denn je. Der Terror von El Paso muss ein Weckruf sein, der die Augen öffnet bevor es zu spät ist.

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