Wenn Markus Söder seinem Rivalen Armin Laschet beweisen wollte, dass er sich einfach besser auf schmissige Botschaften versteht, ist ihm dies eindrucksvoll gelungen. Söders Warnung, die Union dürfe nicht im „Schlafwagen“ ins Kanzleramt rollen wollen, hat so eingeschlagen, dass kaum noch ein Bericht über Laschets (bislang in der Tat müden) Wahlkampf ohne dieses Bild auskommt. Ob Söder so seiner Union – und seiner CSU – einen Gefallen tat, sei dahingestellt.
Laschets Plan für den Sommer ging nicht auf
Laschet hat ohnehin weit mehr Probleme als den forschen (und latent nachtragenden) Bayern. Seine Hoffnung, ein unbeschwerter Sommer, womöglich garniert mit deutschen Triumphen bei EM und Olympia, werde das Volk gnädig gegenüber der Union stimmen, fiel buchstäblich ins Wasser. Die Wassermassen in seiner Heimat NRW unterspülen ein Fundament seiner Kandidatur: dass er sich auf gutes Regieren daheim verstand, denn die Fragen zum Krisenmanagement dort werden lauter.
Vorgängerin Angela Merkel denkt zudem gar nicht daran, Laschet große Unterstützung oder gar schöne Bilder zu gewähren. Und dass er immer noch moderiert statt agiert, schläfert viele ein. Der Aachener bleibt Favorit, aber um im Bild zu bleiben: Er muss raus aus dem Schlafwagen.