Politiker, deren ganzes Berufsleben sich in Parlament und Partei abspielt, müssen sich oft die spöttische Frage gefallen lassen, ob sie auch einen richtigen Beruf gelernt haben. Natürlich sind Erfahrungen im normalen Arbeitsalltag wertvoll. Wer in der freien Wirtschaft Erfolg hat, muss aber nicht automatisch ein guter Politiker sein – umgekehrt gilt das übrigens auch.
Masken-Affäre: Um Anständige nicht in Mithaftung zu ziehen, brauchen wir Transparenz
Die Masken-Affäre hat nun quasi alle Abgeordneten ins Zwielicht gerückt, die neben ihrem Mandat auch noch einen anderen Beruf haben. Damit anständige Politiker nicht ungerechtfertigt in Mithaftung für die Geldmacherei ihrer Kollegen gezogen werden, brauchen wir endlich mehr Transparenz.
Es wäre ein Fehler, Politiker pauschal zu verpflichten, ihre Firmen, Kanzleien oder Arztpraxen aufzugeben, wenn sie ins Parlament wollen. Politische Karrieren sind endlich. Wer nach ein paar Jahren als Abgeordneter aufhört, sollte danach nicht beruflich wieder bei null anfangen müssen. Aber es ist nicht zu viel verlangt, dass Parlamentarier bedingungslos transparent machen, an welchen Firmen sie direkt oder indirekt beteiligt sind und womit sie nebenher noch Geld verdienen.
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