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Kommentar: 400 Flüchtlinge aus Moria? Da geht es nur um das eigene Gewissen

Kommentar

400 Flüchtlinge aus Moria? Da geht es nur um das eigene Gewissen

Michael Stifter
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    Nach dem Brand in Moria leben Tausende Menschen auf der Straße.
    Nach dem Brand in Moria leben Tausende Menschen auf der Straße. Foto: Petros Giannakouris, dpa

    Was in Moria passiert, ist ein Wahnsinn. Weil 13.000 Flüchtlinge in ein Lager gesperrt wurden, das für 3000 Personen ausgelegt war. Weil Asylbewerber in einer Mischung aus Wut und Verzweiflung die eigenen Unterkünfte in Brand gesteckt und riskiert haben, dass Menschen in den Flammen umkommen. Weil Europa tagelang darum streitet, wie man helfen kann und es am Ende auch noch als humanitäre Glanzleistung verkauft, dass 400 (!) Kinder und Jugendliche aus dem Elend gerettet werden. In Wahrheit geht es allenfalls um das eigene Gewissen.

    Länder, die so gerne von westlichen Werten sprechen, handeln scheinheilig

    Natürlich darf man sich nicht erpressen lassen. Natürlich müssen wir die Zuwanderung kontrollieren und begrenzen. Und natürlich haben alle noch vor Augen, was passierte, nachdem Deutschland 2015 die Menschen aufgenommen hat, die am Budapester Bahnhof vor sich hin vegetiert hatten. Aber es geht doch jetzt nicht um einen grundlegenden Kurswechsel in der Asylpolitik. Es geht um Kinder, Frauen und Männer, die sofort Hilfe brauchen. Es ist einfach scheinheilig, dass Länder, die so gerne von westlichen Werten sprechen, sich daran nur beteiligen wollen, wenn es eine gemeinsame europäische Lösung gibt. Wohl wissend, dass es dieses eine Europa schon lange nicht mehr gibt.

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