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Kommentar: 10,3 Milliarden Euro für den Schutz der Wälder: Noch sind viele Fragen offen

Kommentar

10,3 Milliarden Euro für den Schutz der Wälder: Noch sind viele Fragen offen

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    Der Fluss Tahan fließt durch den Regenwald im National Park Taman Negara in Malaysia.
    Der Fluss Tahan fließt durch den Regenwald im National Park Taman Negara in Malaysia. Foto: Lisa Ducret, dpa

    Es sind große Summen, die in die Aufforstung und zum Schutz der Rettung der Wälder zur Verfügung gestellt werden sollen. Etwa zwölf Milliarden US-Dollar, rund 10,3 Milliarden Euro, sollen investiert werden. Doch auch wenn der Betrag beeindruckt, bleiben viele Fragen offen.

    So ist zum Beispiel nicht klar, wie genau das Geld investiert werden soll. Und noch wichtiger: Wie genau man kontrollieren will, ob die Investitionen auch da ankommen, wo sie gebraucht werden. Ein Problem, mit dem man insbesondere bei Initiativen im Rahmen der Klimakonferenz konfrontiert wird. Denn hier gibt es - im Unterschied zu Beschlüssen, die Teil des Klimaabkommen sind - nur wenige verbindliche Kontrollmechanismen.

    Ein erster Anlauf hatte keinen Erfolg - es wurde weiter abgeholzt

    Hinzu kommt, dass man sich nicht zum ersten Mal auf vergleichbare Ziele geeinigt hat. Schon 2014 in New York kam man, zumindest auf den ersten Blick, zu einer ganz ähnlichen Übereinkunft. Ergebnisse konnte man danach jedoch nicht verzeichnen. Im Gegenteil: Die Wälder wurden weiter abgeholzt. Ganz so als hätte es den Beschluss nie gegeben. Ist das Abkommen der Länder, wie Greta Thunberg kürzlich in einem allgemeineren Zusammenhang sagte, also nur “Blablabla”?

    Die Wälder sind die Lungen der Erde

    Nein, denn tatsächlich unterscheidet es sich zumindest in einigen Punkten von früheren Beschlüssen. So gibt es beispielsweise Kooperationen zwischen Staaten, die eine Zusammenarbeit naturgemäß verbindlicher machen. Darüber hinaus beinhaltet die Initiative neben öffentlichen auch privaten Investitionen, was darauf hindeutet, dass immer mehr Akteure verstehen, dass die Folgen des Klimawandel auf lange Sicht wirtschaftlich teuer werden. Und: Es haben sich auch Länder wie China und Brasilien der Initiative angeschlossen, Länder also, die in letzter Zeit kaum Interesse an gemeinsamen Klimazielen hatten.

    Ob die Initiative ihr Geld tatsächlich wert ist, wird sich allerdings erst in einigen Jahren zeigen, wenn wir wissen, ob sich etwas bewegt hat oder, und das ist nicht zu hoffen, stattdessen weiter abgeholzt wird - trotz vieler warmer Worte. Dann jedoch würde man die Lunge der Erde zerstören - aus Gier und Geschäftsinteressen.

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