Am Sonntag ist der kolumbianische Staatschef Juan Manuel Santos im Amt bestätigt worden. Mit 50,9 Prozent der Stimmen nach der Auszählung von über 99 Prozent der Wahlzettel hat sich der Mitte-Rechts-Politiker in einer Stichwahl gegen Óscar Iván Zuluaga (45,04 Prozent) durchgesetzt. Etwa vier Prozent der abgegebenen Stimmzettel waren ungültig.
Santos wird nun weitere vier Jahre Kolumbiens Präsident sein. Diese Entscheidung bestimmt auch über den zukünftigen Umgang des lateinamerikanischen Landes mit der Guerillaorganisation Farc. Denn Santos will nun die Friedensverhandlungen mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens abschließen. Zuluaga, der ehemalige Finanzminister, hatte dagegen einen härteren Kurs gegen die Rebellen gefordert.
Santos kündigt nach Wiederwahl weitere Friedensgespräche mit Rebellen an
Die kolumbianische Regierung verhandelt bereits seit November 2012 mit den Farc-Rebellen. Die Verhandlungsagenda umfasst sechs Kapitel, die Hälfte konnte bereits abgearbeitet werden. Staatschef Santos hat vergangene Woche auch Friedensgespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN), der zweitgrößten Guerillagruppe Kolumbiens, angekündigt.
Die Farc ist die älteste aktive Guerillagruppe im Land. Sie wurde 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer gebildet und hat noch bis zu 8.000 Kämpfer. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten hunderttausende Menschen getötet. AFP/AZ