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Köln: Kardinal Meisner beklagt "Katholikenphobie" in der Gesellschaft

Köln

Kardinal Meisner beklagt "Katholikenphobie" in der Gesellschaft

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    Joachim Kardinal Meisner klagt über "Katholikenphobie" in der deutschen Gesellschaft.
    Joachim Kardinal Meisner klagt über "Katholikenphobie" in der deutschen Gesellschaft.

    Kardinal Meisner beklagt "Katholikenphobie": In einem am Freitag vom "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlichten Brief an die Seelsorger seines Bistums zitierte Meisner französische Wissenschaftler, die dieses Phänomen bereits als "Katholikenphobie" bezeichnen würden.

    Meisners Bistum massiv in der Kritik

    Meisners Bistum war öffentlich massiv in die Kritik geraten, nachdem zwei katholische Krankenhäuser ein mutmaßliches Vergewaltigungsopfer mit dem Wunsch nach der sogenannten Pille danach abgewiesen hatten. Die deutsche Bischofskonferenz geriet zudem in Kritik, weil sie eine Studie zur Aufklärung des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche stoppte; der Studienmacher sprach daraufhin von Zensur.

    Kirche erfährt "Sturm" in der öffentlichen Wahrnehmung

    Meisner ging in seinem Schreiben explizit auf diese beiden Vorgänge ein. Er schrieb, "die Entschiedenheit der katholischen Positionen zum Lebensschutz, zu Ehe und Familie sowie eine deutliche Repräsentanz durch Personen wie den Papst und die Bischöfe polarisieren immer stärker." Es sei deshalb umso wichtiger, dass die Kirche für öffentliche Angriffe keine Gründe liefere.

    "Nur dann können wir tapfer ungerechtfertigte Vorwürfe ertragen." Meisner schrieb, die Kirche in Köln habe zuletzt einen "Sturm" in der öffentlichen Wahrnehmung erfahren, wie er dies in seinen Jahren als Bischof selten erlebt habe. Dieser wurde demnach durch die beendete Missbrauchsstudie und den Umgang mit dem mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer ausgelöst.

    Alois Glück: "Aggressiv-antikirchliche Stimmungen"

    Bei letzterem habe er mehrfach deutlich gemacht, dass dies ein beschämender Vorgang sei, der sich nicht wiederholen dürfe. Im Fall der Missbrauchsstudie müsse "unbedingt" mit einem anderen unabhängigen Institut ein neuer Anlauf unternommen werden.

    Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", es gebe in der Tat "aggressiv-antikirchliche Stimmungen". Diese basierten zum Teil auf schlechten Erfahrungen mit der Kirche, zum Teil aber auch auf einer Entfremdung der Gesellschaft gegenüber dem Religiösen an sich. (afp, AZ)

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