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Klimawandel: US-Regierung: Kraftwerke sollen weniger CO2 ausstoßen

Klimawandel

US-Regierung: Kraftwerke sollen weniger CO2 ausstoßen

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    Barack Obama hat ohne den Kongress neue Maßnahmen zum Klimaschutz geplant.
    Barack Obama hat ohne den Kongress neue Maßnahmen zum Klimaschutz geplant. Foto: Michael Reynolds (dpa)

    Die Umweltbehörde EPA hat am Montag einen Verordnungsentwurf veröffentlicht, der den CO2-Ausstoß von Kraftwerken deutlich reduzieren soll. US-Präsident Barack Obama will die Kraftwerke dazu verpflichten, die Emissionen bis 2030 um 30 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Die Durchsetzung seiner Pläne wird nicht einfach werden.

    Obama warnte vor dem Klimawandel und seinen Folgen. "Er hat nicht nur Auswirkungen auf die ferne Zukunft, sondern ernsthafte Auswirkungen während wir sprechen", sagte er zu Vertretern mehrerer Gesundheitsorganisationen. Da die Kraftwerke in den USA für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich seien, müsse gehandelt werden.

    Barack Obama will einen Plan für "Saubere Energie"

    Zum ersten Mal wird laut EPA auf nationaler Ebene die Emission von Treibhausgasen begrenzt, die von Kraftwerken ausgeht. Der Plan für "Saubere Energie" sieht aber auch vor, dass die Bundesstaaten selbst über entsprechende Maßnahmen entscheiden. So sind nicht nur Umbauten bereits bestehender Anlagen möglich, sondern auch der vermehrte Einsatz von Energiegewinnung über Wind- und Solaranlagen.

    Auch ein Handel mit Emissionsrechten ist erlaubt. Die Staaten der USA müssen bis 2016 bei der EPA angeben, welche Pläne sie verfolgen wollen. Die Chefin der Umweltbehörde, Gina McCarthy, geht davon aus, dass die neuen Pläne die Luft säubern und den Klimawandel verlangsamen werden. In den USA seien Stromkraftwerke verantwortlich für rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes.

    Neue Gesetze zum Klimaschutz: Lob von Umweltschützern

    Die "New York Times" schätzt die Maßnahme der US-Regierung als eine der weitgehendsten im Kampf gegen den Klimawandel. Unter Berufung auf Experten schrieb die Zeitung, dass dadurch innerhalb der kommenden Jahren eine Wende in der Energiegewinnung möglich sei. Durch die Pläne werden nicht nur Kohlendioxid-Emissionen reduziert, sondern auch der Ausstoß anderer Giftstoffe.

    Die Erdatmosphäre

    Die schützende Gashülle um die Erde wird Atmosphäre genannt. Sie hat lebenswichtige Funktionen. Das Gasgemisch besteht hauptsächlich aus Stickstoff, Sauerstoff, Argon und Kohlendioxid.

    Es lässt unseren Planeten - aus dem Weltraum betrachtet - blau erscheinen. Der Luftdruck nimmt mit zunehmender Höhe ab.

    Die Atmosphäre wird unterschiedlich gegliedert, etwa nach Temperatur oder Zusammensetzung. Bezogen auf den Temperaturverlauf heißen die Schichten Troposphäre, Stratosphäre, Mesosphäre Thermosphäre und Exosphäre.

    Für das Leben auf der Erde ist vor allem die Troposphäre wichtig. Sie reicht an den Polen bis in etwa 7 Kilometer Höhe und am Äquator bis in etwa 17 Kilometer. Die Troposphäre enthält fast den gesamten Wasserdampf der Atmosphäre. Hier spielt sich das Wetter ab.

    Die Stratosphäre in 12 bis 50 Kilometern Höhe bildet die Ozonschicht. Das Ozon absorbiert das kurzwellige Sonnenlicht und schützt die Lebewesen auf der Erde so vor schädlichen Strahlungen aus dem Weltraum.

    Die anschließende Mesosphäre reicht bis etwa 80 Kilometer Höhe, die Thermosphäre bis etwa 800 Kilometer. In der darüber liegenden Exosphäre befinden sich die Raumstationen und Satelliten. dpa

    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete den Vorstoß als "bedeutenden Schritt" auf dem Weg zur globalen Reduzierung der CO2-Emissionen. Er rief alle Länder der Welt dazu auf, die Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung ebenfalls zu verstärken. Auch die Washingtoner Umweltschutzgruppe EDF geht davon aus, dass die Maßnahmen der größte Schritt gegen den Klimawandel sind, den die USA je gewagt hat.

    Maßnahmen gegen Emissionen: Republikaner fürchten um Wirtschaft

    Doch nicht alle sind begeistert von den Plänen Barack Obamas. Er hatte die Emissionen ursprünglich durch ein Klimagesetz begrenzen wollen. Im Kongress hatte er keine Mehrheit erhalten, daher bemüht er sich nun, seine Pläne mit Präsidenten-Erlass zu erreichen. Während Umweltschützer die Maßnahmen als historischen Schritt loben, gibt es auch viele Kritiker.

    Die Republikaner nannten die verschärften Regeln einen "Dolchstoß ins Herz der Mittelschicht". Der Konjunktur drohten laut Parteichef im US-Senat Mitch McConnell große Schäden. Die Politiker der Partei fürchten um eine Reduzierung der wirtschaftlichen Macht ihres Landes. John Boehner, der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, nannte die Pläne zum Klimaschutz verrückt.

    Der Senator Mike Enzi aus Wyoming kündigte einen "Tod durch Regulierung" für die USA an, falls die Pläne durchgesetzt werden. Strom werde dadurch in Zukunft knapp und teuer.

    Die USA ist das Land mit dem zweitgrößten CO2-Ausstoß. Laut Medienberichten soll die von Barack Obama geplante Verordnung bereits in rund einem Jahr in Kraft treten. dpa/AZ

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