Das erst vor wenigen Jahren erbaute Bundesbildungsministerium ist das klimafreundlichste Regierungsgebäude in Berlin. Das teilte am Montag die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit, die die Energieausweise der Ministeriumsbauten miteinander verglichen hatte. Dabei schnitt das Bildungsministerium mit einem Primärenergiebedarf von 36 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter mit Abstand am besten ab. Das Bundeskanzleramt belegte hingegen mit 195 Kilowattstunden je Quadratmeter den vorletzten Platz im "Klima-Check".
Der sogenannte Energiebedarfsausweis bewertet den energetischen Zustand der Bausubstanz, gibt aber keine detaillierte Auskunft über die Dämmung der Außenwände oder die jeweilige Heiztechnik. Über die Gründe für die stark unterschiedlichen Werte kann die Umwelthilfe deshalb nur spekulieren. Die stellvertretende DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz vermutet, dass die jeweils verwendeten Energieträger eine entscheidende Rolle spielen - also dass im Kanzleramt mutmaßlich mit Öl geheizt wird, während das Bildungsministerium wohl auf erneuerbare Energien setzt, die sich bei der Berechnung des Energiebedarfs positiv auswirken.
Klima-Check: Familienministerium ist der größte Energiefresser
Hinter dem Bildungsministerium rangieren mit deutlichem Abstand das Umweltministerium (67 kwh/m²), das Auswärtige Amt (68 kWh/m²) und das Landwirtschaftsministerium (68 kWh/m²). Das neue Innenministerium, das genauso wie das Bildungsministerium erst 2014 erbaut wurde, belegt mit 115 kWh/m² nur einen Platz im Mittelfeld. Einen schlechteren Wert als das Kanzleramt wies lediglich das Familienministerium (211 kWh/m²) auf. Drei Ministerien - Justiz, Gesundheit und Entwicklung - konnten keinen Energieausweis vorlegen und fielen aus der Wertung. (dpa)
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