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Kirche: Tebartz-van Elst: Papst entscheidet über den Limburger Bischof

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Tebartz-van Elst: Papst entscheidet über den Limburger Bischof

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    Bischof Tebartz-van Elst ist nach Rom gereist.
    Bischof Tebartz-van Elst ist nach Rom gereist. Foto: Boris Roessler / Archiv (dpa)

    Nach immer neuen Vorwürfen gegen den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst soll nun der Vatikan eine Entscheidung über die Zukunft des 53-Jährigen treffen. Tebartz-van Elst reiste am Sonntag nach Rom, wo er angeblich persönlich mit Papst Franziskus sprechen wollte. Architekt belastet Prunk-Bischof Tebartz-van Elst: Kosten lagen auf Tisch

    Für Aufsehen sorgte, dass der Limburger Bischof, der vergangenes Jahr wegen eines First-Class-Fluges nach Indien massive Kritik auf sich gezogen hatte, für seine Reise nach Rom die Billigfluglinie Ryanair wählte. Reisende hatten den Glaubensmann am Hunsrück-Flughafen Hahn erkannt und fotografiert.

    Baukosten könnten auf über 40 Millionen steigen

    Am Wochenende hatte sich der Druck auf Tebartz-van Elst massiv erhöht: Laut Welt am Sonntag könnten die umstrittenen Baukosten für die Bischofsresidenz sogar auf über 40 Millionen Euro steigen, weil es Schäden durch die Bauarbeiten in direkter Umgebung der Residenz gibt.

    Die Frankfurter Allgemeine veröffentlichte zahlreiche Dokumente, aus denen sich ergeben soll, dass Tebartz-van Elst über Jahre die Kostenexplosion für den ursprünglich mit 5,5 Millionen Euro angesetzten Amtssitz-Neubau gegenüber Aufsichtsstellen der bischöflichen Vermögensverwaltung und des Vatikans verschleiert haben soll. Gespräche in Rom: Fall Tebartz-van Elst steuert auf Entscheidung zu

    In der Öffentlichkeit 9,85 Millionen genannt

    So seien Kosten immer wieder gestückelt worden, damit sie nicht unter die Fünf-Millionen-Euro-Grenze fallen, bei der Baukosten dem Vatikan angezeigt werden müssten. Der Spiegel berichtete, dass Tebartz-van Elst bereits vor zwei Jahren über 27 Millionen Euro Baukosten informiert war, in der Öffentlichkeit aber 9,85 Millionen genannt wurden. Limburger Bischof in Rom - Immer neue Vorwürfe

    In Limburg forderten gut 200 Demonstranten bei einer Menschenkette den Rücktritt des Bischofs. Die Zahl der täglichen Kirchenaustritte in

    ZdK-Präsident Glück spricht von „Zumutung für die Gläubigen“

    Der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Alois Glück, sagte unserer Zeitung: „Es ist eine deprimierende Situation und eine Zumutung für die Gläubigen. Jetzt kommt es darauf an, wie Papst Franziskus reagiert.“ Erzbischof Zollitsch in Rom eingetroffen

    Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ forderte Konsequenzen über den Rücktritt des Bischofs hinaus: „Es reicht nicht aus, den Bischof zurücktreten zu lassen“, sagte Sprecher Christian Weisner unserer Zeitung „Wir müssen zu einem neuen Bischofsbild kommen, das sich durch weniger Klerikalismus und mehr Barmherzigkeit auszeichnet, ansonsten koppeln sich Kirchenleitung und Kirchenvolk weiter voneinander ab.“

    Das "Glaubwürdigkeitsproblem" für die Kirche

    Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bekräftigte seine Kritik an Tebartz-van Elst: „Wir haben ein gewaltiges Glaubwürdigkeitsproblem“, betonte er. „Und die Kirche in Deutschland trägt den Schaden.“ (mit dpa, kna) Neue Vorwürfe gegen Limburger Bischof - Tebartz-van Elst in Rom

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