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Kirche: Skandal um Missbrauch-Studie: Münchner Bistum unter Druck

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Skandal um Missbrauch-Studie: Münchner Bistum unter Druck

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    Wirft dem Bistum München Zensurversuche vor: Leiter der Missbrauch-Studie Christian Pfeiffer.
    Wirft dem Bistum München Zensurversuche vor: Leiter der Missbrauch-Studie Christian Pfeiffer. Foto: dpa/ Archiv

    Nach dem Scheitern der wissenschaftlichen Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche wächst der Druck auf die Bischöfe. Politiker aus Union, FDP und Grünen forderten die Bischöfe auf, eine neue unabhängige Studie in Auftrag zu geben, und zeigten sich enttäuscht über das Aus der bisherigen Arbeit.

    Kinderschutzbund warnt vor einem Gefälligkeitsgutachten

    Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) verteidigte den bisherigen Studienleiter Christian Pfeiffer gegen Kritik der Kirche: „Er gehört wirklich mit zu den ersten Adressen in Deutschland.“ Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zeigte sich enttäuscht, weil mit der Studie „Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Aufklärungsinteresses der katholischen Kirche ausgeräumt werden sollten“.

    Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, bezeichnete das Scheitern der Studie als „außerordentlich schädlichen Vorgang“. Der Kinderschutzbund unterstellte den Bischöfen Vertuschungsabsichten und warnte vor einem neuen Gefälligkeitsgutachten.

    Studienleiter: Bistum München brachte Studie zum Scheitern

    Der Kriminologe Pfeiffer warf in einem Interview unserer Zeitung dem Bistum München vor, aus Angst vor neuen Enthüllungen bislang unbekannter Missbrauchsfälle die Studie zum Scheitern gebracht zu haben. Zudem betonte er, seine Zensurvorwürfe gegen die Kirche trotz Klagedrohung aufrechtzuerhalten: „Wir werden die Unterlassungserklärung mit Sicherheit nicht unterschreiben.“ (mit dpa)

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