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Kirche: Amtsbrüder kritisieren den Limburger Bischof

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Amtsbrüder kritisieren den Limburger Bischof

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    Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gilt als umstritten.
    Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gilt als umstritten. Foto: Fredrik von Erichsen, dpa

    Steht ein Rücktritt des umstrittenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst bevor? Manche Kenner der katholischen Kirche sehen dafür gewichtige Hinweise. Sie stützen sich vor allem auf die jüngsten Aussagen des Münchner Kardinals Reinhard Marx. Der mahnte mit Blick auf seinen Amtsbruder „Aufklärung und Offenheit“ an. Der Zeit sagte er: „Im Übrigen gelten auch für Bischöfe wie für alle Gläubigen die Gebote von Transparenz und Wahrhaftigkeit.“

    Möglicherweise steht ein Rücktritt des Limburger Bischofs bevor

    Zudem wies Marx den Vorwurf einer Kampagne gegen Tebartz-van Elst zurück: „Medienkampagnen laufen ins Leere, wenn da nichts ist.“ Unter anderem das katholisch-konservative Forum Deutscher Katholiken hatte zuvor erklärt: Seit Monaten laufe „eine verschärfte Kampagne, die sich (...) gegen die kirchentreue theologische Einstellung des Bischofs“ richte.

    Erst am Montag war der päpstliche Gesandte Kardinal Giovanni Lajolo nach Limburg gereist, um sich ein Bild von der angespannten Lage im Bistum zu machen. Lajolo, der zwischen 1995 und 2003 Apostolischer Nuntius – also Botschafter des Papstes – in Deutschland war, spricht seitdem mit zahlreichen Kirchenvertretern. Vom Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz, einem der bekanntesten Kritiker des

    Dass sich Bischöfe über Bischöfe äußern ist höchst ungewöhnlich

    Begleitet wurde Lajolos Ankunft von deutlichen Worten des Mainzer Kardinals Karl Lehmann, der über den Besuch Lajolos sagte, er sei „schon auch ein Alarmzeichen“. Dass sich Bischöfe über andere Bischöfe äußern – zumal wenn diese in der Kritik stehen –, ist höchst ungewöhnlich. Auch wenn man Marx’ Aussagen in seinem Umfeld nicht als Abrücken von Tebartz-van Elst verstanden wissen will, lassen sie aufhorchen: Er ist ein enger Berater des Papstes, sein Wort hat Gewicht.

    Tebartz-van Elst werden ein autoritärer Führungsstil und Verschwendung vorgeworfen. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Der Spiegel wirft ihm vor, eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben. Der Bischof sei erster Klasse nach Indien geflogen, behaupte aber, nur Business-Klasse geflogen zu sein. Tebartz-van Elst bestritt dies, der Spiegel aber hat einen Videobeweis.

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